Die OP – Socke: Vertriebs- und Einkaufsdrama in 3 Akten


1. Akt Manfred, der Verkäufer


Verschwitzt, aber hochmotiviert klopft Manfred an die Tür von Ernst dem Einkaufsleiter einer Uniklinik. 8 Wochen hatte er auf diesen Moment gewartet. Endlich ein Termin in der Uniklinik.

Er hat ein einmaliges Produkt dabei: die neue OP-Socke.
Angenehmes Fußklima und hoher Tragekomfort auch bei stundenlangen Operationen. Und das bei einer Ersparnis für die Klinik von mindestens 6780,30. pro Jahr!

Manfred ist sich sicher: Seinen Siegeszug kann heute niemand aufhalten.
Ernst wird ihm die OP-Socke aus der Hand reißen.


2. Akt Ernst, der Einkaufsleiter

Ernst rechnet. 6780,30 € Ersparnis pro Jahr. Das sind 67800 € in 10 Jahren! Super.

Ernst runzelt die Stirn. Ein neues Produkt! Eine neue Farbe! Die Socke fühlt sich anders an!!! Wie soll er das nur der OP-Leitung erklären? Panisch überschlägt er, wie viele Stunden ihn die Produktumstellung kosten wird.

Und dann stellt er die Frage aller Fragen: „Passt die Verpackung der OP-Socke in die Modulversorgung?“

Manfred verzweifelt: „In die Modulversorgung? Wieso denn?“ Da hatte er ja nun wirklich nicht dran gedacht.

„Ähm“ antwortet Manfred langsam: „Der Karton ist größer und breiter, aber das kann doch nun wirklich nicht das Problem sein.“

3. Akt: Manfred´s Schockmoment

Ernst schaut Manfred ernst an, schüttelt den Kopf und sagt: „Die OP-Socke kommt für uns nicht in Frage.“

Manfred pumpt und entschließt sich zu einem letzten Angriff „Denken Sie doch an die Einsparungen. Bei der wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser können Sie doch 6780,30 € nicht einfach liegen lassen!“

„Nichts zu machen“, sagt Ernst und führt Manfred mit ernster Miene zur Tür.

Faule Socke – dieser Ernst – denkt sich Manfred auf dem Heimweg. Alle Krankenhäuser jammern, dass das Geld nicht reicht und dann wird seine einmalige OP-Socke abgelehnt, einfach so.

Epilog

Der Einkäufer ist nicht faul. Er handelt klug. Bei rund 50.000 Artikeln, die er zu verwalten hat, wägt er logisch ab, wo er seine knappen personellen Ressourcen investiert.

Eine Produktumstellung in einer Klinik ist mit viel Aufwand verbunden. Vor allem, wenn bestehende Systeme geändert werden müssen. Eine Einsparung von 67.000 Euro in 10 Jahren ist da schnell aufgefressen.

Die Moral von der Geschichte: Begeistere mit Produkten und Sortimenten, die auf die Bedürfnisse von Krankenhäusern zugeschnitten sind.

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Lennart Eltzholtz HealthCareBrain

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